Stadtbibliothek und Wohnbebauung, Deisenhofener Straße, München
Stadtbibliothek, Kinderkrippe und Wohnnutzungen
Baujahr
2011-2016
Bauherr
Landeshauptstadt München:
Sozialreferat
Amt für Wohnen und Migration
Kulturreferat Münchner Stadtbibliothek
Die städtebauliche Aufgabe umfasste die Schließung einer seit über fünfzig Jahren bestehenden Baulücke in sehr heterogener Umgebung, eine Arrondierung und Ergänzung des Quartiers. Den architektonisch prägenden Altbauten der Nachbarschaft und des Heckscher-Klinikums gegenüber sollte ein sich an diesen Maßstäben orientierender, aber eigenständiger Bau hinzugefügt werden. Er liegt südlich der Deisenhofener Straße und westlich der Herzogstandstraße auf einem bisher unbebauten Grundstück und grenzt direkt an eine öffentliche Grünfläche, den Louisoder-Park, an.
Die Kinderkrippe ist für vier Gruppen mit je zwölf Kindern angelegt und umfasst gut 730 Quadratmeter Nutzfläche. Der zweigeschossige Gebäudeteil wird über einen verglasten Windfang und eine als Aufenthaltsbereich genutzte Eingangshalle von der Herzogstandstraße aus erschlossen. Sie beherbergt zu ebener Erde und im ersten Obergeschoss jeweils zwei Kindergruppen.
Eine großzügige Innentreppe, die direkt hinter der aufgeglasten Fassade liegt, verbindet die beiden Ebenen und ermöglicht einen Durchblick in den Innenhof der Bibliothek. Die raumhoch verglasten Gruppen- und Ruheräume sind nach Süden orientiert, Verwaltung und Nebenräume nach Norden. Die Verschattung erfolgt über eine fest installierte Konstruktion aus horizontalen Stahllamellen, die an der Außenseite der Balkone angebracht sind.
Der Wohnungsbau umfasst mehrere Wohnmodelle nach verschiedenen Fördermodellen der Stadt München. Als Besonderheit sind zwei Wohngemeinschaften für jeweils acht Personen vorgesehen, die unterschiedlich belegt werden können. Allen Wohnungen sind großzügige Freibereiche in Form von Loggien und Balkonen in Richtung zum ruhigen und besonnten Innenhof zugeordnet. Auf den begrünten Flachdächern im Süden laden großzügige Terrassen zum Verweilen ein.
Es galt, Freiflächen für unterschiedliche Nutzer auf begrenzter Fläche zu schaffen und gestalterisch zu vereinen. Sie gliedern sich durch die Anordnung der Bauteile in drei Bereiche.
Der „Lesehof“, vierseitig gefasst als ein Ort der Ruhe und des Rückzugs. Im Südwesten schließt sich der „Bewohnerhof“ an.
Und für die Kinderkrippe wurden abwechslungsreiche Spielflächen geschaffen.
Beatrice Kössl, Dipl.-Ing. (FH) / Projektleitung
Hedi Nick, Dipl.-Ing. (FH) Architektin
Petra Wellnhofer, Dipl.-Ing. (FH) Architektin
Catterfeld Welker GmbH
Ingenieurgesellschaft für Bauabwicklung, München
Claudia Ruf, Dipl.-Ing. (FH) Landschaftsarchitektin / Projektleitung