Geothermie, Grünwald
Heiz- und Kraftwerk
Baujahr
2009-2016
Bauherr
Erdwärme Grünwald GmbH, Grünwald
Rahmenbedingungen
Das Planungsgebiet südöstlich von Grünwald weist eine Größe von 4,06 ha auf und liegt im westlichen Bereich des Gemeindegebiets von Oberhaching, innerhalb des Landschaftsschutzgebiets Perlacher und Grünwalder Forst einschließlich des Gleißentales, nordöstlich des Ortsteils Laufzorn. Es befindet sich in einer Waldlichtung, direkt am Südrand des Grünwalder Forstes. Südlich schließt sich eine landwirtschaftliche Nutzfläche an, im Umkreis von ca. 650 m ist keine Bebauung vorhanden.
Städtebauliche Leitideen
Die oberirdischen Bauteile der Anlage wurden L-förmig in das Fenster der Waldlichtung eingepasst. Durch die gewählte Anordnung schirmt das geschlossene Heizwerk im Osten des Plangebiets die unvermeidbare Geräuschentwicklung der Stromerzeugung in Richtung des Gemeindegebiets von Oberhaching wirksam ab. Der Informationspavillon in Verlängerung des Heizwerks nimmt die von Süden kommenden Besucher in Empfang. Die Baulichkeiten formen – im Ergebnis – den Waldrand im Osten und Norden nach, während die Lichtung selbst auch weiterhin weitgehend frei von Bebauung bleibt.
Landschaftsplanerische Leitideen
Insbesondere unter ökologischen Aspekten wurde ein umfassendes Freiflächenkonzept für die gesamte Lichtung erstellt, um diese wieder erlebbar zu machen und um den ursprünglichen Zustand des Geländes (vor den Bohrarbeiten) weitgehend wiederherzustellen.
Architektonisches Konzept
Die Analyse des Projektstandortes und des Umfeldes bilden die Grundlage für den Entwurf. Die Form sowie die Farb- und Materialwahl der Gebäude und der sonstigen baulichen Anlagen wurden maßgeblich durch die landschaftliche Prägung des Standortes bestimmt. Das Geothermie-Heizkraftwerk und das ORC-Stromkraftwerk zeigen beispielhaft, wie auch technisch geprägte Einrichtungen einschließlich der erforderlichen Freianlagen anspruchsvoll und der Bauaufgabe angemessen gestaltet sowie harmonisch in eine landschaftlich sensible Umgebung integriert werden können.
Im Ergebnis entsteht das Bild eines gestalterisch sehr homogenen Ensembles, das auf äußerste Zurückhaltung bedacht ist und die bestmögliche landschaftliche Integration sucht. Das Ensemble bzw. der prägende Eindruck besteht aus den schlichten hölzernen, sich gegenseitig überlagernden Bauteilen mit ihren gezielt komponierten Freianlagen.
Christian Weigl, Dipl.-Ing. (Univ.) Architekt und Stadtplaner
Christian Dech, Dipl.-Ing. (FH) Stadtplanung
Svea Erdmann, Landschaftsarchitektin
und Stadtplanung GbR, Bad Kohlgrub
Landshut –Kumhausen