Neubau Alexis-Quartier WA 1, Perlach
Direktauftrag Generalplanung Hochbauprojekt
Leistungsphasen 1- 4 und Leitdetails
Freianlagenplanung: Leistungsphasen 1- 4 und Leitdetails
Baubeginn
Frühjahr 2021
Bauherr
DEMOS Wohnbau GmbH
Geschoßfläche:
16.680 m²
Umfang:
198 Wohnungen, davon 45 Wohnungen barrierefrei nach Art. 48 (1) BayBo
Gesamtbaukosten:
Ca. 36 Mio. Euro
Gebäudeklasse:
Gkl. 4 und 5 und zweigeschossige Großgarage mit 219 Stellplätzen
Bebauungsplan:
Der Planung liegt der rechtskräftige Bebauungsplan Nr. 2090 der LH München samt Satzung und Grünordnung in der Fassung vom 19.02.2018 zu Grunde.
Gestaltungsleitfaden:
Es gilt der Gestaltungsleitfaden „Wohnquartier Friedrich-Creuzer-Straße München-Perlach“
Städtebau
Die im Bebauungsplan Nr. 2090 dargestellte – aber nicht durch rote Baulinien zwingend vorgeschriebene – scharfkantige Geometrie der Baukörper wird im Entwurf aufgegriffen, da es sich hierbei um ein Wesensmerkmal der städtebaulichen Struktur des Plangebiets handelt. Der Kopfbau im Südosten des Grundstücks wird hinsichtlich seiner Höhenlage, Nutzung und Gestaltung hervorgehoben behandelt.
Bauliche Gestaltung
Die Fassaden zu den Straßenseiten stützen die städtebaulich angestrebte Klarheit der Raumkanten. Schlanke Simse, die auch Bestandteil der Brüstungsfertigteile der Loggien und des Dachrands sind, gliedern die Gebäude in der Vertikalen. Das stadttypische Gliederungsprinzip von Fassaden mit Sockelbereich, Regelgeschossen und Dachgeschossen findet sich in der Fassadenstruktur wieder.
Die nicht von Lärmschutzmaßnahmen betroffenen Fassaden auf den Wohnseiten – zum Innenhof und im Nordwesten – entwickeln aus den an den Straßenseiten verwendeten Gestaltungselementen eine plastisch abgewandelte Variante. Die Brüstungen an den dortigen Balkonen werden als Wölbungen der Außenhaut, die sich ebenfalls aus der umlaufenden Bänderung entwickeln, hergestellt. Die fließende Weichheit dieser Formen stellt einen bewussten Kontrast zur Kantigkeit der Baukörper dar und gliedert die großen Fassadenlängen und die räumliche Wirkung des Innenhofs. Das Gestaltungselement der Wölbung der Außenwand findet sich im Erdgeschoß zur Akzentuierung der Hauseingänge wieder. Der Variantenreichtum und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der prägenden Gestaltungselemente an den Fassaden führen zu einer guten Adressbildung der jeweiligen Häuser. Das Quartier bleibt jedoch an jeder Stelle als gestalterische Einheit erlebbar.
Freianlagen
Der Innenhof gliedert sich entsprechend dem städtebaulichen Konzept räumlich in einen aufgeweiteten Südteil und einen schmaleren Nordteil. Der südliche Hofanteil wird aufgrund seiner räumlichen Nähe zum Nachbarschaftstreff im südlichen Kopfbau, zur Bushaltestelle und zum Nahversorger als der urbane, öffentlichere Hofbereich interpretiert.
Der südliche Zutritt zum Innenhof des Quartiers empfängt den Besucher am Nachbarschaftstreff mit einem kleinen Atrium und dem offen und großzügig gestalteten, einladenden Aufgang zur angehobenen Hoffläche, bestehend aus drei flachen, langgezogenen (Sitz-) Stufen. Die geplante Bushaltestelle stärkt die Bedeutung des Ortes.
Der östliche Hofdurchgang stellt eine direkte fußläufige Verbindung vom Innenhof zum benachbarten Einzelhandelsangebot her. Auf dem Weg zum Einkaufen können somit Umwege und das Passieren der Bushaltstelle, an der zeitweise mit Gruppen von wartenden Personen zu rechnen ist, vermieden werden. Der westliche Hofdurchgang führt zu den Spiel- und Grünflächen am westlichen Siedlungsrand des Plangebiets.
Die beiden Hofzugänge treffen im Innenhof auf ein Platzgelenk, welches als identitätsstiftender Treffpunkt für die Anwohner gestaltet wird. Der Quartiersplatz mit besonderer Belagswahl (wassergebundene Wegedecke) wird durch Sitzmöglichkeiten unter einem Baumdach mit lockeren Kronen der Schnurbäume hervorgehoben.
Rudolf Miklautz, Dipl.-Ing. (Univ.) Architekt
Christian Weigl, Dipl.-Ing. (Univ.) Architekt u. Stadtplaner
Kurt Mattei, Dipl.-Ing. (Univ.) Architekt u. Stadtplaner
Projektleitung:
Hedi Nick, Dipl.-Ing. Arch. (FH)
Mitarbeit Gebäudeplanung:
Florian Brummann, Dipl.-Ing. (Univ.)
Camila Bellatini, M.A. Arch. (Univ.)
Hinda Bouabdallah, M.A. Arch. (Univ.)
Nina Brechtel, M.A. Arch.
Serena Savi, M.A. Arch. (Univ.)
Dimitri van de Sijpe, Dipl.-Ing. (Univ.)
Vaishali Anavatti, M.Sc. Andvanded Urabanism + M.Eng Stadtplanung
Anina Frisch, Dipl.-Ing. Arch. (Univ.)
Mitarbeit Freianlagenplanung:
Olga Ulanovskaya, Dipl.-Ing. Landschaftsarchitektin
Anne Baumgartner, Dipl.-Ing. (Univ.) Landschaftsarchitektin