Quartiersentwicklung Mittenheim, Oberschleißheim
Mehrfamilienwohngebäude,
Kinderhaus,
und Doppelhäuser
Bauherr
Gemeinde Oberschleißheim (Bauleitplanung)
Katholische Männerfürsorgeverein München e. V.
Krämmel GmbH & Co. Verwaltungs KG, Holding KG a.A
Umfang:
Bruttobauland gesamt
ca. 92.229 m²
Nettobaulandflächen gesamt
ca. 40.421 m²
Geschossfläche gesamt:
42.159 m²
Stellplätze gesamt
468 ST
Die Gemeinde Oberschleißheim plant im Ortsteil Mittenheim westlich der Straße Mittenheim die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes. Es soll hauptsächlich Wohnbebauung errichtet werden. Damit soll dem in Oberschleißheim wie auch im gesamten Landkreis München hohen Bedarf an Wohnraum begegnet werden.
Der KMFV und die Krämmel Unternehmensgruppe möchten im Planungsgebiet ein sozial gut durchmischtes Quartier mit einem Mix aus gefördertem, mietpreisgedämpftem und freifinanziertem Eigentumswohnungsbau errichten. Innerhalb seines Baufeldes 3 bietet der KMFV seinen gemeinnützigen Zielen folgend auch Wohnraum für Klienten und ehemalige Klienten des KMFV, Menschen mit geistiger Behinderung und spezielle Wohnformen für demenziell erkrankte Senior*innen an.
Städtebaulicher Leitfaden
Die Besonderheit des Planungsgebiets im Bereich der Quartiere 1-4 besteht in der Lage an der Nahtstelle zu den Ackerflächen der umgebenden Kulturlandschaft im Westen. Die Ostseite dagegen ist geprägt vom bestehenden, naturnahen Bereich mit Wiesenflächen und Großbäumen sowie dem Verlauf des Berglbachs. Der östliche Bereich soll künftig zur „Grünen Mitte“ weiterentwickelt werden.
Der Bezug zu beiden landschaftlichen Ausprägungen zieht sich als roter Faden über den Städtebau bis in die Gestaltung der Gebäude und Freianlagen. Aus der Ambivalenz der beiden Gegenpole leiten sich die weiteren Grundsatzentscheidungen in Bezug auf die Entwurfs- und Gestaltungselemente ab.
Bauliche Gestaltung
Als Weiterführung der städtebaulichen Grundidee ist der Bezug zur Natur von essentieller Bedeutung. Aus diesem Grund prägt den Entwurf die bewusste Abweichung vom rechten Winkel. Die freien Formen finden sich sowohl in der Setzung der einzelnen Häuser im städtebaulichen Gesamtgefüge als auch bei den Baukörpern selbst.
- Riegelgebäude
In Richtung des Feldrandes sind sog. Riegelgebäude vorgesehen, die durch ihre städtebauliche Lage auf die Gegebenheiten des Ortes reagieren (Schallimmissionen, Ausblicke und Belichtung). Charakteristisch für die Riegelgebäude ist neben der reinen Formgebung der Baukörper insbesondere deren horizontale Schichtung, die die Gebäudehöhen relativiert und einen Bezug zur Feldstruktur der Kulturlandschaft herstellt. In Verbindung dazu steht die Überlagerung durch großzügige Vorzonen in Form von zusammengefassten Loggien und Balkonen, die die Gebäudelängen aufbrechen und gliedern sowie einen hohen Wohnwert bieten. - Punkthäuser
In Richtung der „Grünen Mitte“ sind Punkthäuser geplant, die sich zur Natur hin öffnen. Die Punkthäuser reflektieren die Münchner Schotterebene (Kies – Fels – Stein). Ihr besonderer Charakter entsteht aus einer bewusst monolithischen Bauform mit eingeschnittenen Eckloggien („Aushöhlung“) in Verbindung mit dem bewussten Verzicht auf additive Elemente wie Balkone. - Hofstrukturen
Die geplanten vier Wohnquartiere reihen sich entlang der neuen Erschließungsstraße von Norden nach Süden auf.Jedes Quartier besteht aus Punkthäusern und Riegelgebäuden, die zusammen jeweils einen gemeinsamen Hof umschließen. Um den Wohnwert zu erhöhen, sind diese Höfe in einer konvexen bzw. „umarmenden“ Form ausgebildet. Dies wird durch die Ausprägungen der Baukörper unterstützt: Zum einen sind die Riegelgebäude an den Stirnseiten aufgeweitet und bieten so noch mehr Wohnfläche auf der attraktivsten Wohnseite. Zum anderen sind die Punkthäuser als richtungslose polygonale Bauformen angelegt, die den Hofraum in Richtung der künftigen „Grünen Mitte“ öffnen.
Christian Weigl, Dipl.-Ing. (Univ.) Architekt und Stadtplaner
Hedi Nick, Dipl.-Ing. (FH) Architektin
Anne Baumgartner, Dipl.-Ing. (Univ.) Landschaftsarchitektin
Camila Bellatini, M.A. Architektin
Florian Brummann, Dipl.-Ing. (Univ.) Architekt
Christian Dech, Dipl.-Ing. (FH) Stadtplaner
Serena Savi, Dottoressa in architettura Classe LM-4 (DM270)
Olga Ulanovskaya, Dipl.-Ing. (Univ.) Landschaftsarchitektin
Petra Wellnhofer, Dipl.-Ing. (FH) Architektin
Qianzi Yang, M.Sc. Urbanistin